"Die Feuerschift der Beziehung", Gemälde von 1993 bis 1997
vom 24.4. bis 10.5. 1998
Die Künstlerin lädt ein zu Mal-Performances und Gesprächen
Einführung: Edgar Franzmann, Journalist
Klangelemente-Impressionen: Julia Wagner, Querflöte
Presse: Kölner Stadt-Anzeiger vom 2.5.1998
Zum Rundgang durch die Ausstellung klicken Sie bitte die Gemälde an
				![]()  | 
				
				
				![]()  | 
			
				![]()  | 
				
				
				![]()  | 
			
				![]()  | 
				
				![]()  | 
			
"Die Bilder dieser Ausstellung begleiten in einer prozesshaften Reise 
		durch ein Kaleidoskop archetypischer Wandlungsbilder, die wiederum ein 
		größeres Ganzes bilden, einen größeren Organismus, der all die 
		Transformationswege umfasst, hält, birgt, schützt und nährt." (Helena Gemmel)
		
		"Die Bildbeschreibung aus dem Begleitbuch enthält auch Schlüsselbegriffe 
		für die Interpretation der anderen Bilder: Die große Versöhnung von 
		Licht und Dunkel, Warm und Kalt, Leben und Tod, Körper und Seele. 
		Die Körperlichkeit in den Bildern ist keine gesicherte Körperlichkeit, 
		keine gesicherte Hülle, sie ist mehr wie eine Membran, die die 
		Empfindungen, die Gefühle, die Energie umhüllt. Diese Körperlichkeit ist 
		nicht immer so deutlich wie in "Die große Versöhnung", sie ist dennoch 
		immer vorhanden, oft erst bei intensiver Betrachtung zu entdecken. 
		Gisela Denninghoffs Bilder bejahen die Kraft, die in uns ist, Wut und 
		Freude gemeinsam. Es geht ihr darum, die Gefühle nicht von der 
		Körperlichkeit zu trennen, sie in der Balance mit dem Körperlichen zu 
		halten. Es geht ihr um ein "lustvolles Lebensgefühl, in dem der Kopf 
		sich nicht vordrängt". 
		Mir persönlich fällt es schwer, zuzulassen, daß sich der Kopf nicht 
		vordrängt. Und gerade deshalb werde ich mir noch ein anderes Mal Zeit 
		nehmen, diese Bilder ganz in Ruhe zu betrachten. 
		Hier in der Alten Feuerwache findet eine permanente Auseinandersetzung 
		mit der Wirklichkeit statt, der andere aus dem Weg gehen. Man kann auf 
		viele Arten flüchten, zum Beispiel in Arbeit(das ist so meine Art von 
		Flucht), zum Beispiel in Alkohol oder Drogen. Aber ist nicht auch das 
		Malen von schönen, sanften Bildern eine Flucht vor der Wirklichkeit?, 
		wollte ich von Frau Denninghoff wissen. 
		Ihre Antwort ist des Nachdenkens wert: "Nein, es ist keine Flucht, 
		sondern eine Entscheidung. Eine Entscheidung für ein anderes 
		Lebensgefühl. Früher wollte ich der Welt den Spiegel vorhalten, heute 
		zunächst einmal mir selbst. Ich will niemand mehr zensieren. Ich will 
		nicht mehr die Welt verändern, es ist schon schwer genug, sich selbst zu 
		ändern." 
		Nun hat aber, man kann das überraschend finden, gerade Frau Denninghoffs 
		geänderte Sichtweise viel mehr Änderungen in der Außenwelt bewirkt als 
		zuvor die plakative Veränderungsabsicht. Früher hätten die Betrachter 
		ihre Bilder als "aggressiv" und "bedrohlich" empfunden, aber eher 
		passiv, fast ohne weiteren
		Kommentar, hingenommen. Mit ihren neuen Bildern schaffe sie heute 
		"wirkliche Beziehungen zu den Menschen". 
		Vielleicht liegt da ja ein Schlüssel, daß die Trennung zwischen Außen 
		und Innen, zwischen Körper und Seele, aufgehoben werden muß, um zu 
		dauerhaften Veränderungen zu kommen. Mir persönlich, ich habe es schon 
		einmal gesagt, fällt es schwer, diese "große Vereinigung" zwischen Außen 
		und Innen zu vollziehen, sie zu leben, aber irgendwie schwant mir, daß 
		es sich lohnen könnte, es zu versuchen. Und daß mir bei diesem Versuch 
		diese Ausstellung helfen könnte". Edgar Franzmann
		




